zu diesem Konflikt einnehmen?
Donnerstag, 18. April – Beginn: 19:00 Uhr
ONLINE im Zoom
Bitte wählt euch am 18.04. gegen 19 Uhr in den folgenden Zoom-Raum ein:
https://us06web.zoom.us/j/81729724280?pwd=do4c5OaayLWM2tZTuekASWOr1riCm7.1
Meeting-ID: 817 2972 4280
Kenncode: 902068
Telefonische Einwahl – siehe hier:
Telefonische Einwahl
Einladungstext:
Seit über einem halben Jahr tobt der dritte Gaza-Krieg. Mittlerweile spricht die UN von einem Genozid im Gaza-Streifen. Unter den Augen der Weltöffentlichkeit findet ein massenhaftes Sterben vorwiegend der Zivilbevölkerung sowie eine zielgerichtete Zerstörung lebenswichtiger ziviler Infrastruktur statt. Die Bevölkerung des Gaza-Streifens ist vom Hungertod bedroht. Über 30.000 Tote – Zivilisten, Frauen, Kinder – hat Israels militärische Kampagne bisher verursacht. Das hat nichts mit einem Selbstverteidigungsrecht zu tun, auf das sich die israelische Regierung mit Unterstützung des Westens beruft.
Dieser Krieg birgt eine enorme Gefahr des Übergreifens auf die gesamte Region. Er verschärft die bestehende Gefahr eines Dritten Weltkrieges.
Obwohl Israel, seine extrem rechte Regierung unter Einschluss von Faschisten, für die Zuspitzung des Krieges verantwortlich ist, tragen die USA, Deutschland und andere westliche Staaten an ihm eine erhebliche Mitschuld. Besonders die USA haben bisher einen realen Waffenstillstand hintertrieben. Weiterhin werden Waffen an Israel auch von Deutschland geliefert. Angesichts dieser fortgesetzten Unterstützung einer militärischen Aggression, ist das Abwerfen von Lebensmittel-Care-Paketen da eher ein Alibi.
Formal führt Israel einen Krieg gegen die Hamas, die mit ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober und den nicht zu rechtfertigenden Angriff auf Zivilisten diesen Krieg auslöste. Doch tatsächlich geht es der israelischen Regierung um viel mehr: die Perspektive eines eigenständigen palästinensischen Staates soll zerschlagen werden; die palästinensische Bevölkerung im Gaza-Streifen soll vertrieben werden. Der Westen verfolgt im Rahmen dieses Konflikts eigene geopolitische Interessen. Es geht um die Kontrolle und Ausbeutung des Erdöls und von Erdgasreserven, die sich vor der Küste des Gaza-Streifens befinden. EU-Staaten wollen diese gemeinsam mit Israel ausbeuten.
Ist Frieden zwischen Israel und den Palästinensern im Angesicht dieser apokalyptischen Entwicklung überhaupt noch möglich? Wie kann der Nahostkonflikt gelöst werden? Können linke Kräfte in Deutschland dazu einen Beitrag leisten?
Um diese Fragen zu beantworten wollen wir auf die Wurzeln dieses vor hundert Jahren entstandenen Konfliktes und seine Entwicklung zurückschauen. Ausleuchten möchten wir Positionen, wie sie innerhalb der Arbeiterbewegung zum Zionismus und zur Gründung eines jüdischen Staates entstanden – und die sich mit den Erfahrungen im Faschismus und des Holocaust veränderten. Zionismus ist ein Ausdruck des Wunsches nach Selbstbestimmung des jüdischen Volkes. Nach all den Erfahrungen mit antisemitischer Diskriminierung. Andererseits ist der Zionismus aber auch ein kolonialistisches Projekt, das sich mit imperialistischen Kräften verbündete.
Linke haben sich lange für die Zwei-Staaten-Lösung eingesetzt, um beiden Völkern und ihrem Anspruch auf Selbstbestimmung gerecht zu werden. Aber ist diese Zweistaatenlösung angesichts der Besiedlung und Enteignung des palästinensischen Volkes in den besetzten Gebieten heute überhaupt noch möglich? Wäre angesichts der Fakten, die 60 Jahre Besatzung geschaffen haben, nicht eher die Forderung nach einem gemeinsamen Einheitsstaat zu unterstützen?
Über all diese Fragen wollen wir in unserer Onlineveranstaltung gemeinsam mit euch diskutieren.
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Harri Grünberg – im Lager für Displaced Persons Föhrenwald bei Wolfratshausen 1951 geboren. In Rio de Janairo und Caracas Venezuela aufgewachsen. Dort Mitglied der sozialistischen zionistischen Jugendbewegung Hashoner Hazair. 1972 Auswanderung nach Israel. Militärdienst in Israel. Mitglied der nicht-zionistischen sozialistischen Organisation Matzpen – die sowohl jüdische als auch arabische Mitglieder hatte. Matzpen kämpfte für das Ende der Besatzung und einen Staat Israel für all seine Bürger, der sich perspektivisch in eine Föderation sozialistischer Staaten im Nahen Osten eingliedert.