Anmerkungen zur Debatte im Forum 2
Gerdt Puchta, Karl-Liebknecht-Kreis Mecklenburg-Vorpommern
Als ich die Zusage gab, im Forum 2 aufzutreten, vertrat ich folgende Position:
Es muss gelingen, die von der Sozialschicht und den Linksliberalen gehaltenen Positionen auf den Kommandohöhen der Partei zurück zu erobern. Dazu soll das Was-tun-Netzwerk beitragen, indem es die Genossinnen und Genossen, die sich in innerer Opposition zur Parteiführung (auf Bundes-, Landes und Kreisebene) befinden und voneinander isoliert sind, zusammenzufassen und zu organisieren. Dadurch sollen neue Mehrheiten geschaffen werden.
Dafür bestehen vermutlich die besten Gegebenheiten in den ländlichen Verbänden, in denen das urbane akademische Milieu nicht ausgeprägt ist.
Jedoch haben der Kreisparteitag in HRO am 4.11. und der Augsburger Pateitag mich zu dem Ergebnis kommen lassen, dass sich dieses Kräfteverhältnis nicht ändern lässt. Die Mitglieder in den Landkreisen sind zu dünn gesät, als dass daraus eine wirksame Kraft in der LINKEN erwachsen kann. In den Städten ist wenig zu machen, da der Apparat, die Regie der Parteitage usw. fest in den Händen der Linksliberalen ist und die Mehrheit der älteren Mitgliedschaft sich passiv verhält, die jüngeren Mitglieder ohne marxistische Grundlagen lassen sich leicht manipulieren.
Volker Külow selbst wies auf die spezifischen Umstände innerhalb des Stadtverbandes Leipzig hin, der insoweit eine Ausnahme bildet.
Somit konnte ich nicht guten Gewissens für ein weiteres Verbleiben in der Linken plädieren. Die aktiven Mitglieder unseres Stadtteilverbandes Rostock-Nordost (ca. 15 von 60) haben übrigens auf ihrer letzten Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit beschlossen, die Partei zum Jahresende zu verlassen.